Als ich die Anfrage erhielt, meine Erfahrungen mit Inspiration zu teilen, durfte ich sofort ihre erste Charaktereigenschaft erleben: Inspiration kann nicht erzwungen werden. Ich habe mehrere Stunden damit verbracht, mir Gedanken zu machen, und der Funke ist einfach nicht übergesprungen.

Doch was genau ist dieser Funke, den wir Inspiration nennen? Ich bin eine Researcherin – das Erste, was ich mache, ist die altbekannte Suchmaschine Google anzuschmeißen. Wikipedia definiert es folgendermaßen: „Unter Inspiration […] versteht man allgemeinsprachlich eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität.“ Zusätzlich nennt sie der Duden einen ‘schöpferischen Einfall, Gedanken[…]‘.Wow! Ich finde es unglaublich schön, dass sie einen schöpferischen Aspekt hat. Wir können die Welt durch Inspiration mit etwas Neuem bereichern. 

Doch wenn es, wie bei Wikipedia beschrieben, ein unerwarteter Einfall ist, stellt sich die Frage: Wie kommen wir zu diesem?

Bei mir sieht das folgendermaßen aus: Das Erste, was ich für Inspiration brauche, ist das richtige Setting; die Umstände müssen passen. Heute Morgen musste ich erstmal einiges erledigen, bevor ich mit diesem Artikel starten konnte. Sprich, wir müssen Ablenkungen entfernen. Wenn ich bei der Arbeit neue Konzepte entwickle, kann ich das nicht, wenn die ganze Zeit neue Email-Eingänge aufleuchten. Ich muss alles um mich herum stummschalten. Das bedeutet aber auch, den Alltagsstress abzuschalten. Er ist definitiv unser Inspirationskiller Nummer 1.

Wenn ich das geschafft habe, was genau inspiriert mich dann?

Bei der Arbeit sind es meine Kollegen. Brainstorming ist eine unserer häufigsten Methoden. Wir setzen uns zusammen und sammeln Ideen, sowohl gute als auch nicht so gute. Es geht darum, andere Denkweisen, andere Aspekte zu sehen, die mich über meine Sichtweise hinausdenken lassen und somit inspirieren. Beim Tanzen sieht das Ganze so aus: Ich versuche, viel Unterricht bei verschieden Tanzlehrern und in unterschiedlichen Tanzstilen zu nehmen. Denn nur so kann ich mein „Vokabular“ erweitern, lerne es neu zusammensetzen – und im Tanz entsteht dann eine eigene „Sprache“.

Zudem muss Inspiration dem eigenen Inneren entspringen. Ich kann keinen Happy-Clappy-Tanz choreografieren, wenn es mir in dieser Zeit nicht gut geht. Häufig verarbeite ich Prozesse, die ich selbst durchmache, in einem Tanz. Und genau diese Gefühle, die sich dann in mir abspielen, inspirieren mich. Das können auch traurige, angsteinflößende oder verwirrende Gefühle sein. Aus jeder Art von Gefühlen kann Inspiration und damit Kreativität fließen. Aber klar, am schönsten ist es, wenn sie durch positive Gefühle hervorgerufen wird. Und dann heißt es ausprobieren. Oftmals bedeutet das für mich – freestylen! Im Tanzen heißt das, die Musik anzumachen und einfach los zu tanzen. Man verwendet die Schritte, die man vorher gelernt hat, und setzt sie auf eigene Art und Weise zusammen – so entsteht dann eine neue Choreografie.

Um das Ganze abzurunden, sollte man die richtigen Tools verwenden. Beim Tanzen muss die Musik stimmen; ohne den richtigen Beat und Text wird die Choreografie lange auf sich warten lassen. Beim Schreiben muss ich beispielsweise die Frage beantworten: Fließen die Wörter, wenn ich am Computer tippe oder eher, wenn ich auf Papier schreibe?

So, und jetzt zum wichtigsten Tipp überhaupt: Wir dürfen den Heiligen Geist einladen. Das darf auch ein kurzes: „Heiliger Geist, komm und inspiriere mich, schenke mir deine Kreativität“ sein. Denn wenn Inspiration ein Einhauchen von neuen Gedanken/Ideen ist, so ist Er doch die beste Quelle, die wir haben können. Letztendlich hat Er Inspiration und Kreativität erschaffen. Und ich durfte das schon so oft erleben, dass Er mir genau dann die richtigen Schritte für einen Tanz zeigt oder Ideen plötzlich aus dem Nichts auftauchen. Das läuft Hand in Hand damit, Kontrolle abzugeben und Ihn einfach machen zu lassen. Wie anfangs schon beschrieben, können wir Inspiration nicht erzwingen. Sie kommt oftmals unterwartet. Bei mir sieht das oft so aus: Wenn ich abends im Bett liege und kurz vor dem Einschlafen bin, dann kommt plötzlich ein Funke, und Inspiration überflutet mich. Das kann auch dazu führen, dass ich nochmals aufstehe, um etwas niederzuschreiben oder Tanzschritte auszuprobieren. Auch bei diesem Artikel bin ich davon nicht verschont geblieben 😊. Doch es ist die Sache wert, denn meine besten Ideen kommen in diesen Momenten. Das bedeutet jedoch nicht, dass du jetzt abends im Bett liegen und auf Inspiration warten musst. Bei mir persönlich sind es diese Momente, in denen ich alles um mich herum loslassen kann. Bei dir kann das auf einer Bahnfahrt, bei einer Sporteinheit oder beim Filmschauen passieren. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Das Wichtigste ist herauszufinden, wann bei dir Inspiration fließen kann – und lässt du dich darauf ein?

So, jetzt hast du einen kleinen Einblick erhalten, wie ich Inspiration erlebe oder auch kleine Tricks anwende, um sie hervorzukitzeln. Inspiration wird nicht immer in den selben Momenten zu dir kommen wie zu mir. Doch ich möchte dich herausfordern, selbst herauszufinden, wie du am besten inspiriert wirst – und mit deiner Inspiration dann die Welt zu bereichern!

Christin  Siegle ist Entwicklungsingenieurin bei der Porsche Engineering GmbH und arbeitet dort als Testmanagerin mit internationalen Teams zusammen. Vor ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften, war Christin 3 Jahre mit YWAM (Jugend mit einer Mission) unterwegs. Dabei hat Sie an unterschiedlichen Missionseinsätzen teilgenommen und hat diese später auch geleitet. Ihre große Leidenschaft ist das Hip-Hop Tanzen, sowie das Snowboarden, wobei Sie bei beiden Sportarten auch als Trainerin immer vollen Einsatz zeigt.Ihre Gaben setzt Christin gezielt für das Reich Gottes ein. So ist Sie auch seit 3 Jahren Teil des Wertvoll Tanz-und Kreativ-Leitungsteam.