4 Schlüssel für ein lebendiges Gebetsleben

Wenn man, wie ich, in der Gemeinde aufwächst, wird Gebet schon von klein auf in das Leben integriert. Man betet vor dem Essen, bevor man ins Bett geht, im Kinderdienst, wenn man Angst hat, krank ist und vor einer langen Autofahrt. Schon früh lernt man das Konzept „Lies die Bibel und bet jeden Tag, wenn du wachsen willst“ und darin liegt so viel Wahrheit! 

Aber diese Wahrheit hat wenig Kraft unser Leben zu verändern, wenn wir dadurch nicht zu der Person hinwachsen, die das Zentrum allen Gebetes und allen Bibellesens ist und das ist Jesus Christus. Gott selber ist das Ziel, die Erfüllung, die Essenz, die Kraft und der Grund für Gebet.  

In Jesaja 56,7 heißt es, dass Gott uns Freude in seinem Gebetshaus schenken möchte. Unser himmlischer Vater, möchte nicht, dass Gebet eine unerträgliche, ermüdende Bürde ist, sondern er möchte, dass wir im Gebet seine freudebringende Gegenwart erleben. Er möchte, dass wir Gebet genießen und durch Seinen Heiligen Geist in unserem inneren Menschen gestärkt werden. (Epheser 3,16) 

Seine Sehnsucht ist, dass sich unser Gebetsleben von einer eher ereignisorientierten Gebetskultur, die wir vielleicht als Kinder lernen durften, in einen anhaltenden, freundschaftlichen Dialog zwischen Dir und Ihm entwickelt. 

Obwohl ich natürlich noch lange nicht am Ziel bin, kann ich dennoch sagen, dass ich erleben durfte wie sich mein Gebetsleben von einer „christlichen Verpflichtung“ in einen innigen Dialog mit Gott entwickeln durfte. Vier Schlüsselpunkte haben mir dabei sehr geholfen und diese möchte ich euch gerne weitergeben. 

1. Gebet ist Beziehung

Der erste Schlüssel, der mein Gebetsleben revolutioniert hat, war die Erkenntnis, dass Gebet in erster Linie Freundschaft mit Gott bedeutet. Jegliches Gebet, ob Fürbitte, Dank- oder Stoßgebet verfehlt unabhängig von Beziehung mit Jesus sein Ziel. Gebet ohne Beziehung, ist wie Ehe ohne Liebe, es ist eine reine Verpflichtung ohne die Freude und das Genießen Deines Gegenübers. In Johannes 15,5, sagt Jesus: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht(…).“ Der Kern dieses „in Jesus bleiben“, dieser innigen Beziehung mit Gott, ist mit ihm zu reden, es ist Gebet! 

2. Gebet ist ein Dialog 

Gebet ist außerdem vielmehr als ein Monolog, ein „Selbstgespräch“ oder ein Reden „ins Leere“. Gebet ist ein Dialog, der reden und zuhören beinhaltet. Wann immer ich mit Jesus rede, ob in einer längeren Gebetszeit oder spontan über den Tag hinweg, nehme ich mir immer auch Zeit zu hören, was Gott mir dazu sagen möchte. Dieses Hören auf Gott macht mein Gebetsleben lebendig. 

3. Gebet braucht Verbindlichkeit

Ein weiterer Schlüssel für ein freudiges Gebetsleben, ist zu verstehen, dass jede gute Beziehung auch eine gewisse Verbindlichkeit braucht, deswegen ist es wichtig, dass wir unsere Gebetsbeziehung mit Jesus auch ein bisschen planen. Ich versuche mir feste Termine in meinen Kalender einzutragen, wo ich mit Jesus rede und Zeit verbringe. Wir machen das normalerweise mit allen wichtigen Beziehungen in unserem Leben, warum nicht auch mit der Wichtigsten? Natürlich kann man darüber hinaus auch zu jeder Zeit beten, bei der Arbeit, beim Kochen, Autofahren, Putzen und so weiter. Über den Tag hinweg versuche ich ständig mit Jesus im Kontakt zu sein, indem ich ihm kurze Sätze zuspreche, wie: „Ich liebe dich, Jesus“, oder „Danke für deine Freundschaft“ oder ich frage ihn „Was denkst Du gerade? Was fühlst Du?“ 

Egal auf welche Art und zu welchem Zeitpunkt ich bete, dass, was mich motiviert mit Gott zu reden ist das Wissen, dass er sich auf mich freut, mir zuhört, mich genießt und, dass ich auf diese Weise Freundschaft mit Gott baue. 

4. Bete mit und im Heiligen Geist.

Ein weiterer Schlüssel für Freude am Gebet ist für mich den Heiligen Geist in mein Gebetsleben miteinzubeziehen. Zu Beginn lade ich ihn immer ein mich im Gebet zu leiten und mir zu zeigen für was oder auch wen ich beten soll. Ich frage ihn mir zu helfen, wenn ich müde oder lustlos bin und oft warte ich dann einfach einen Moment auf ihn – und er kommt immer.  Ein weiterer Schlüssel ist für mich dabei das Sprachengebet. Das Sprachengebet öffnet mein Herz und die Atmosphäre für das Wirken Gottes und hilft mir in einen Gebetsfluss hineinzukommen. In Römer 8,26 heißt es auch, dass der Heilige Geist unserer Schwachheit zur Hilfe kommt, wenn wir nicht wissen was oder wie wir beten sollen, sodass er durch uns betet durch „unaussprechliche Seufzer“. 

Den Heiligen Geist in unser Gebetsleben einzuladen und Ihm Raum zu geben ist ein Geheimnis, denn auf diese Weise hilft uns Gott mit Gott zu reden. Dies sind nur 4 Schlüssel, die mein Gebetsleben bereichert haben. Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele weitere Arten und Wege des Gebetes, aber ich denke diese 4 Punkte sind ein praktischer und guter Start. Viel Spaß beim Ausprobieren. 

Christina Pförtner, ist zusammen mit Ihrem Mann, Philipp Pastorin im Gospel Forum für das Gebiet Ost. Sie hat ein Herz für Lobpreis, Anbetung und die junge Generation. Neben ihrem Theologiestudium an der TAS, verbringt sie Ihre Zeit am Liebsten mit Familie und Freunden bei gutem Essen.