Ich liebe ein Zitat von Dr. Johannes Hartl: „Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts.“ 

Ich glaube ich habe schon mein ganzes Leben irgendwie mit Gott geredet, aber mir war es, bevor ich eine bewußte Entscheidung für Gott getroffen hatte, einfach nicht klar.  Als Kinder beteten wir jeden Abend mit unserer Mama, dass wir in den Himmel kommen, dass Gott uns inneren und äußeren Frieden schenken möge und daß die ganze Familie, die Omas und Opas, die Tanten und Onkels geschützt und gesund sein mögen. Irgendwann war dann dieses Gebet nur noch eine verschwommene Kindheitserinnerung und Gott keine reale Option mehr. Die Flut an Religionen, Philosophien, Meinungen und Lebensweisheiten machten jegliche Festlegung, dass es nur einen Gott gibt, der tatsächlich höchstes Interesse am Menschen hat und größte Anteilnahme an ihrem Leben haben möchte, undenkbar. 

Aber Gott ist sowieso viel größer als alles Undenkbare und so kam der Tag, an dem dieses einfache Gebet meiner Kindheit, mir die Tür in ein neues, faszinierendes Leben mit Gott öffnete. Das ist nun 36 Jahre her und es ist kaum ein Tag vergangenen an dem ich nicht mit Gott geredet habe im Vertrauen und im Glauben, das Er mich hört und jedes meiner Worte sehr ernst nimmt. 

Gebet ist Reden mit Gott. Ein Gebetsleben ist ein Leben, das in der Gemeinschaft, dem Austausch mit Gott und im Hören auf Gott tief verwurzelt ist. Ich stelle mir gerne Adam und Eva vor als sie mit Gott im Garten Eden jeden Tag eine „face-to-face- time“ hatten und sie ihn alles fragen und ihm alles erzählen konnten. Oder König David, der so verliebt war in Gott, dass er Ihm ein Liebeslied nach dem anderen geschrieben und  gesungen hat. Ich liebe diese rohe, schon fast kindliche Authentizität Davids. Der war einfach durch und durch echt. Ging es ihm gut, hat er es Gott erzählt und jeder der es hören wollte oder nicht, bekam die Freude Davids über Gottes Güte und Größe zu spüren und zu hören. Wenn König David mächtig daneben gelangt hatte, brachte er seinen Scherbenhaufen zu seinem himmlischen Vater, entschuldigte sich, klagte und jammerte, gerade weil er wußte, dass Gott größer ist als seine Probleme, sein Versagen, seine Ängste. 

Gott will mit uns reden. Er will mit uns zusammen sein. Er will hören was uns beschäftigt und Er will uns die Antworten geben, die uns tatsächlich auch weiterhelfen. Ich glaube aber auch, dass unsere größte Herausforderung nicht das Reden mit Gott ist, sondern das Warten auf Seine Reaktion, auf Seine Stimme. Willst Du ein starkes Gebetsleben haben, dann kostet es Dich tatsächlich einen Preis. Es kostet Dich Deine Zeit. Wenn Du Gottes Stimme besser hören willst, dann müssen die vielen Stimmen, die in Deinem Leben das Sagen haben, regelmäßig eine Sendepause bekommen. Mache Gott zum Chef über die vielen Dinge, die Dich fremdsteuern wollen, Dir Kraft, Freude und Freiheit nehmen. Wenn Du das immer wieder neu tust, dann werden diese lauten Stimmen mehr und mehr in den Hintergrund treten und Gottes Gegenwart Deinen Verstand, Deine Seele und Dein Herz immer mehr füllen. Versuche jeden Tag Zeit für Gott zu reservieren, die nur Euch gehört, Dir und Gott. Bei Ihm gibt es keine Zeitverschwendung, jede Minute ist kostbar für ihn und für Dich. Das hat nichts mit Gefühl zu tun, sondern mit Vertrauen. 

Selbst Jesus zog sich regelmäßig zum Gebet zurück, um zur Ruhe zu kommen und vom Vater zu hören, was als nächstes dran war. 

Wer betet, tritt auch vor Gott ein für andere Menschen und Situationen. Gott will, dass wir uns keine Sorgen machen, sondern Ihm unsere Anliegen bringen, damit er sich darum kümmern kann. Im Philipperbrief steht im 4. Kapitel: Freut euch im Herrn allezeit! Nochmal will ich es sagen: Freut euch! Lasst alle Menschen eure Freundlichkeit spüren. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern last in allen Lagen eure Bittet durch Gebet und Fürbitte mit Danksagung vor Gott laut werden. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.( Phil.4:4-7)

Hier steht, dass wir Gott machen lassen sollen. Er soll die Quelle unserer ständigen Freude sein. Wir sollen ihm unsere Sorgen und Nöte anvertrauen im Glauben, dass Er sich darum kümmert. Wir können Ihm sogar schon für die Gebetserhörung danken, bevor wir sie sichtbar erleben. Gott läßt niemanden, der sich an ihn wendet, im Stich. 

Dieser Vers hängt mit einem Post-it an meiner Kühlschranktür, damit ich mich daran erinnere, was Gott schon alles getan hat und dass Er in jeder Situation der Starke ist, der den Ausweg und die beste Antwort hat. Weil Gott gut ist und weil er uns liebt und es liebt, wenn wir gemeinsam mit Ihm betend die Welt verändern.

Martin Luther sagt das so: Christen, die beten, sind wie Säulen, die das Dach der Welt tragen! Ein gutes Gebet soll nicht lang sein, auch nicht lange hingezogen werden, sondern es soll oft und herzlich sein. Eines Christen Handwerk ist beten ! Heute habe ich viel zu tun, darum muss ich viel beten. Wenn ich auch nur einen einzigen Tag das Gebet vernachlässige, verliere ich viel vom Feuer des Glaubens.

Daniela Pförtner ist seit 1989 Mitglied im Gospel Forum, Stuttgart. Menschen in die Gegenwart Gottes zu führen ist ihre Leidenschaft, Anbetung, Prophetie und Fürbitte sind ihre Herzenssprache. Sie ist Mitgründerin des Gebetshaus Stuttgart im Gospel Forum, Teil des Leitungsteams des prophetischen Dienstes und  eine „geistliche Mama“ im Anbetungsbereich ihrer Gemeinde. Daniela und ihr Mann Rupert sind  in der Ältestenschaft des Gospel Forums und haben 2 erwachsene Kinder.