Heute möchte ich ein paar Gedanken zum Thema Innovation mit euch teilen. Das Wort Innovation wird inzwischen recht inflationär für alles Neue, modern Klingende und Erfolgsversprechende verwendet. Denn Innovation scheint der Schlüssel zu Erfolg. Liest man in Mk 2,21-22, dass ein neuer Flicken nicht auf ein altes Kleid genäht wird und der neue Wein in neue Schläuche gefüllt wird, bekommt man den Eindruck, das Neue ist immer das Bessere. Aber was ist mit dem Altbewährten? Denn gleichzeitig sagt uns die Bibel auch in 1Joh 2,24: „Was ihr nun von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch!“ Dies ermutigt uns eher, nicht auf jede neue Welle aufzuspringen. Was soll nun unser Fokus sein?
Gott ist ein durch und durch innovativer Gott. Er schafft Neues, wo es nichts gibt. In seiner Dreieinigkeit gibt es Raum für Neues und Kreatives. Der Geist Gottes ist die größte Inspirationsquelle dafür und Jesus ist ständig neue Wege gegangen; häufig waren sie so neu, dass seine Nachfolger sie nicht verstanden haben.
Gottes Wort – die Quelle der Innovation.
Das Wort Gottes hat hierbei eine besondere Bedeutung: Gott schafft Neues durch sein Wort (1Mo 1,3), das immer dasselbe bleibt und doch Neues hervorbringt. Sein Wort ist unsere Quelle der Innovation. Sie ermutigt uns ständig, nicht da stehen zu bleiben, sondern weiter zu gehen, dazu zu lernen und uns verändern zu lassen.
Unterwegs mit Gott. Unterwegs zu Neuem.
Das Volk der Israeliten war buchstäblich mit Gott ständig unterwegs. Sie mussten alte Wege zurück lassen (insbesondere die Fleischtöpfe Ägyptens und ihre Sklavenmentalität) und mussten eine neue Denkweise und neue Identität finden. Vieles war neu: das Manna vom Himmel, das Wasser aus dem Felsen. Mose verbrachte Zeit allein mit Gott, um Inspiration für seine Arbeit zu bekommen und sich zeigen zu lassen, wie er das Zelt der Begegnung bauen sollte, ein Zelt das es so noch nie gab (2Mo 25,40). Er war ein Mann, der nicht nur die Werke Gottes kannte, sondern die Wege Gottes (Hebr 3,9-10). Werke erkennt man als Resultat in der Rückschau. Wege kennt man nur, wenn man gemeinsam unterwegs ist. Die Propheten bewegten sich ständig in dem Glauben an Neues: die Wüste Israels, die jetzt kahl ist, wird blühen (Jes 41,18) und Gott wird seinem Volk ein neues Herz geben und einen neuen Geist in ihr Inneres legen (Hes 36,26). Wir sollen verwandelt werden von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2Kor 3,18) und unsere Sinne erneuern (Röm 12,2). Und auch wenn Jesus wieder kommt, werden wir alle verwandelt (1Kor 15,51), denn der auf dem Thron sitzt spricht: „Siehe ich mache alles neu!“ (Offb 21,5). All das spricht nicht von Stillstand, sondern von Aufbruch und Neues.
Innovation – eine geplante Veränderung?
Zunächst müssen wir uns einmal fragen, was Innovation denn wirklich ist. Der Duden definiert Innovation als eine „geplante und kontrollierte Veränderung“, eine „Neuerung in einem sozialen System durch Anwendung neuer Ideen und Techniken.“ Dies sagt uns, Innovation kommt nicht von alleine, sondern muss geschaffen werden und ist oft mit harter Arbeit verbunden. Aus einer Idee soll ein Produkt oder eine Dienstleistung geschaffen werden, die Mehrwert liefert, für den andere bereit sind zu zahlen. Für was sind Menschen schon bereit zu zahlen? Was gibt es, was es noch nicht gibt und wie finde ich es?
Was braucht es um innovativ zu sein?
- Veränderung ist eine aktive Sache, die gewollt werden muss. Sie beginnt mit einer Entscheidung und ist manchmal harte Arbeit.
- Wage das sichere Risiko! Sei offen für Neues. In Jesus hast du das feste Fundament und die Freiheit, Neues zu wagen.
- Definiere das Problem, was es zu verändern gilt. Nimm dir eine Sache nach dem anderen vor, sei es eine Veränderung in deinem Charakter oder ein Projekt in deiner Arbeit.
- Lass Inspiration ins Haus. Kreiere eine Atmosphäre für Inspiration. Verbringe Zeit mit Gottes Wort und die besten Ideen werden kommen. Die Ideen kannst du z.B. mit Hilfe des Design-Thinking-Prozesses weiterentwickeln und Lösungen schaffen.
- Bleibe am Ball. Versetze dich in verschiedene Perspektiven. Vernetze dich mit anderen innovativen Menschen. Verlasse deine Komfortzone ab und zu.
- Trainiere einen konstruktiven Umgang mit Fehlern und Kritik.
Gott bevormundet dich nicht, auch wenn er sich wünscht, dass du den nächsten Schritt in deinem Leben und in deiner Arbeit wagst. Bete nicht nur „Herr, verändere mein Herz!“, denn Gott hat dir die Entscheidung über dein Herz gegeben. Entscheide dich, dem Wort Gottes mehr Raum zu geben und die Veränderung wird durch Gottes Kraft sicher kommen.
Maren Steege studierte Wirtschaftswissenschaften und absolvierte einen Master of Theology. Sie arbeitet beim Generalkonsulat des Staates Israel als Repräsentantin in Baden Württemberg. Dabei vertritt sie den Staat Israel in Baden-Württemberg und schafft Brücken zwischen den beiden Ländern im Bereich Innovation, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und vielen anderen. Ihre große Leidenschaft ist es, Menschen miteinander zu connecten und zu sehen, wie Potenzial sich entfaltet. Maren Steege ist verheiratet und seit drei Monaten glückliche Mutter.