Auf den ersten Seiten der Heiligen Schrift wird uns über das erste, von Gott eingesetzte Leiterehepaar berichtet. Adam und Eva wurden beauftragt und berufen sich GEMEINSAM die Erde untertan zu machen. Das war eine Mammutaufgabe, die sehr viele Fähigkeiten von den beiden erfordert hat. Meines Erachtens ist das ein sehr schönes Beispiel, in dem uns Gott selbst aufzeigt, dass er den Dienst von Mann und Frau gleichwertig sieht und es möglich ist, auch zusammen in Verantwortung zu stehen. Leitungsaufgaben sind letztendlich Verantwortungsaufgaben.

Ein weiteres sehr schönes Beispiel ist die Frau aus Sprüche 31. Was für eine tüchtige Geschäftsfrau sie ist. Die nicht nur ihre Familie versorgt, sondern auch viele Angestellte im Haus hat und einen florierenden Handel betreibt. Und dafür erfährt sie Achtung von den Menschen, auch von ihrem Mann.

Mir scheint es so, dass Eva und Adam eher als kleines Team funktioniert haben, während die Frau aus Sprüche 31 von ihrem Mann abgegrenzte Verantwortungsbereiche hatte.

Das ist so eine große Ermutigung an uns alle und es zeigt uns auch ganz deutlich auf, dass Gott bei Leitungsaufgaben keine Konkurrenz vorgesehen hat. 

Für mich persönlich ist es wichtig, ein paar Fragen zu klären. 

1. Warum übernehme ich eine Leitungsaufgabe? 

Es ist immer wichtig abzuklären, warum man etwas macht. Am besten ist es, wenn man ganz genau weiß, dass es ein göttlicher Auftrag ist. Möchte man Macht ausüben, sich selber in den Mittelpunkt stellen oder gar andere schlecht aussehen lassen, ist ein partnerschaftliches Miteinander fast nicht möglich. Es wird immer ein Partner den Kürzeren ziehen und seine Fähigkeiten nicht entfalten können. Konflikte sind vorprogrammiert.

2. Wie übernehme ich Leitungsaufgaben?

Es gibt sehr viele unterschiedliche Formen, wie Menschen eine Aufgabe angehen oder andere Menschen leiten. Die meisten sind gleichwertig zu sehen – auch wenn sie ganz unterschiedlich sein mögen. Der eine leitet mehr im Team, der andere mehr individuell, der eine macht Pläne für alles, der andere ist eher intuitiv. Konflikte resultieren meist aus den unterschiedlichen Leitungsstilen. 

Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass es Gott von Anfang an vorgesehen hat, dass Mann und Frau im Team zusammen Leitungsaufgaben übernehmen. Gott hat keine Unterwürfigkeit für einen Partner vorherbestimmt. Das hat sich über einen sehr langen Zeitraum aus unterschiedlichen Kulturen so entwickelt und wurde nicht selten auch religiös begründet. Ich bin der festen Überzeugung, dass genau diese Trennung in vielen Beziehungen großes Leid angerichtet hat. Viele Fähigkeiten konnten sich so nicht richtig entwickeln und entfalten – sehr zum Nachteil der betroffenen Menschen und ihres Umfelds.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass Ehepaare und auch Einzelpersonen in ihre Leitungsberufung hineinwachsen und sich ein gesundes Verständnis darüber in unserer Gemeinde entwickelt. 

Für mich ist der Vers aus dem Philipper Brief 2,3b „… einer achte den anderen höher als sich selbst“, die Grundlage für eine gutes Miteinander in allen Bereichen des Lebens.

Eine Leitungsaufgabe ist eine schöne Aufgaben, wenn man sie in dem Bewusstsein durchführt, dass es ein Dienst für Gott und an den Menschen ist.

Sabine Wenz  und ihr Mann Peter, leiten zusammen seit 37 Jahren das Gospel Forum in Stuttgart. Sie hat eine Leidenschaft für die Gemeinde und dafür, dass wir in unserer Zeit relevant und echt sind. Seit früher Kindheit war ihr starker Wunsch, den ärmsten der Armen zu helfen. Das tut sie als Leiterin von JAM Deutschland e.V. täglich, indem sie durch diese Organisation über 1 Million Kinder an jedem Schultag ernährt.