Seit vielen Jahren bin ich in der Entwicklungszusammenarbeit tätig, was man früher Entwicklungshilfe nannte. Darum möchte ich gerne auf einen Teilbereich dieses großen und umfassenden Themas eingehen. Nämlich auf den, wie Entwicklung ganz praktisch aussieht.

Dabei geht es in diesem Text hauptsächlich um die persönliche Entwicklung. Wobei es mir auch wichtig ist, dass sich jede Leserin selbst die Frage stellt, was sie dazu beitragen kann, dass andere Menschen sich entwickeln können. Wenn ich mich persönlich weiterentwickle, wird es mir sehr wichtig sein, auch anderen bei diesem wichtigen Prozess zu helfen.

Was bedeutet für mich persönliche Entwicklung? Ganz praktisch: dass ich jeden Tag mindestens eine neue Sache dazulerne! Mal ist es eine größere Sache, mal auch nur ein paar kleine Dinge. Es gibt Tage, da fällt einem das Lernen ganz leicht. Und Tage, da hat man das Gefühl, den Lernstoff des Lebens kaum zu schaffen. Kognitive Inhalte empfinde ich meistens sehr viel leichter als die ganz persönlichen und charakterlichen Dinge.

Für mich ist oft eine bewusste Entscheidung der erste Schritt, um dazuzulernen. Nicht alles macht mir von Anfang an Freude. Aber vieles ist notwendig, um dann an den Punkt zu kommen, dass es Freude macht. An meinen Enkelkindern sehe ich, mit wie viel Mühe, aber auch mit viel Ausdauer sie Dinge lernen: das Laufen, die Sprache, lesen, rechnen, schreiben und vieles mehr. Und gleichzeitig erlebe ich auch das große Glücksgefühl und den Stolz, wenn es endlich klappt. Nicht nur sie haben ihre Freude, nein, auch das gesamte Umfeld freut sich mit. Als Erwachsene haben wir oft verlernt, was für ein Glücksgefühl das Lernen freisetzt.

Lernen und Entwicklung sind für mich wie eineiige Zwillinge. Sie gehören ganz eng zusammen und sind doch für sich auch einzeln wichtig. Es gibt Entwicklungen im Leben, die auch ohne das Lernen geschehen. Bei einer Schwangerschaft beispielsweise entwickelt sich das Kind wie ganz von alleine im Bauch der Mama. Und doch muss die werdende Mutter lernen, mit dieser Entwicklung zu leben und sich gleichzeitig darauf vorzubereiten, was nach der Geburt geschieht. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine? Wenn ich Entwicklungen im Leben zulasse, ist es hilfreich und gut, wenn ich auch bereit bin, dazuzulernen. Diese Bereitschaft ist enorm wichtig, damit Entwicklungen in die richtige Richtung gehen.

Ich möchte dich an dieser Stelle sehr dazu ermutigen, dir über dein eigenes Leben Gedanken zu machen. Wo siehst du Entwicklungspotential in deinem Leben? Was bist du bereit dazuzutun, damit die Entwicklung in deinem Leben einen Nutzen für dich persönlich hat? Wenn du gerade in einer schwierigen Phase steckst und du das Gefühl hast, es geht nichts vorwärts, dann teile dir die Schritte in kleine Portionen ein. Von meinen afrikanischen Schwestern habe ich gelernt, dass man einen Elefanten in Scheiben isst und nicht am Stück. Manchmal hilft es, sich Stück für Stück den Entwicklungen zu stellen. Und am Ende hat man etwas geschafft, was man sich am Anfang nicht zugetraut hat. Besonders in schwierigen Zeiten ist das eine wichtige Sache.  Es ist oft sehr viel leichter, Gott für die kleinen Schritte zu vertrauen!

Andere Menschen teilhaben zu lassen an den Dingen, die man gelernt hat, ist eine große Freude und ein großer Schatz im Leben. Es ist doch so, dass fast jeder Mensch in der einen oder anderen Weise ähnliche Entwicklungen durchlebt. Wie schön ist es, Erfahrungen mit anderen zu teilen, um ihnen in ihrer persönlichen Entwicklung ein guter Ratgeber zu sein. Dazu möchte ich euch herzlich ermutigen. Wo ist jemand, den du mit Rat und Tat unterstützen kannst? Wen kannst du eventuell sogar darin unterstützen, eine gute Schulbildung oder Ausbildung zu erhalten? Eine wichtige Grundlage für eine gute Entwicklung.

Hab Mut, Geduld und Freude daran, dich persönlich weiterzuentwickeln!

Jesus sagt in Markus 9,23: Alles ist möglich, wenn du mir vertraust!

Sei herzlich gesegnet.

Sabine Wenz  und ihr Mann Peter, leiten zusammen seit 37 Jahren das Gospel Forum in Stuttgart. Sie hat eine Leidenschaft für die Gemeinde und dafür, dass wir in unserer Zeit relevant und echt sind. Seit früher Kindheit war ihr starker Wunsch, den ärmsten der Armen zu helfen. Das tut sie als Leiterin von JAM Deutschland e.V. täglich, indem sie durch diese Organisation über 1 Million Kinder an jedem Schultag ernährt.